Hermann Wiedenroth las aus Werken von Joachim Ringelnatz
Kennen Sie Hans Georg Bötticher? Sie sind sich nicht sicher? Der 1883 geborene Schriftsteller und Maler erlangte seine Berühmtheit unter dem Pseudonym Joachim Ringelnatz!
Die Bibliotheksgesellschaft Celle konnte Hermann Wiedenroth, Archivar in Bargfeld, gewinnen, in den Räumen der Stadtbibliothek das zahlreich erschienene Publikum in die Welt der Poesie dieses bedeutenden deutschen Dichters, Kabarettisten, Schriftstellers und Malers zu entführen.
„Klopf, klopf – Herein!“ begann Wiedenroth seinen Exkurs mit der „Ode an Elisa“ einem Gelegenheitsgedicht, wie auch Goethe sie schrieb. Bereits jetzt bekam das Publikum einen Eindruck der skurrilen Poesie, die diesen Abend prägen sollte.
Weiter ging es mit der grotesken Erzählung „Vom Baumzapf“, die Wiedenroth besonders liebe, da auch Karl May darin vorkomme, wie er mit einem Augenzwinkern verriet. Diese bizarre Geschichte mit unerwartetem Ausgang verleitete die Zuhörenden zum ersten Mal zu spontanem Szenenapplaus.
Und als von Wiedenroth stimmgewaltig und mit vollem Körpereinsatz eine Auswahl aus den „Turngedichten“ dargeboten wird, hängt das Publikum an seinen Lippen.
Ringelnatz bekannteste Schöpfung ist der Seemann Kuddel Daddeldu mit seinen betrunkenen Eskapaden und seiner Verachtung für Autoritäten, der in Wiedenroths Vortrag natürlich auch nicht fehlen durfte. Witzig und gekonnt unterhält Wiedenroth die Zuhörenden mit dieser grotesken Unsinn-Poesie, die oft mit Wortspielen arbeitet.
Im Anschluss an die jährliche Mitgliederversammlung der Bibliotheksgesellschaft Celle wollten sich beinahe ein halbes Hundert Zuhörende die Gelegenheit einer Lesung mit Hermann Wiedenroth nicht entgehen lassen und sie wurden belohnt. Tosender, nicht enden wollender Applaus dankte Hermann Wiedenroth für seinen facettenreichen, lebendigen, wunderbaren – einfach großartigen Vortrag.
Jährlicher Bücherflohmarkt der Bibliotheksgesellschaft Celle
Am vergangenen Samstag veranstaltete die Bibliotheksgesellschaft Celle ihren beliebten Bücherflohmarkt vor der Stadtbibliothek – der Vormittag auf dem Arno-Schmidt-Platz stand ganz im Zeichen der Schnäppchenjagd für Bücherwürmer.
Wie in vergangenen Jahren waren zahlreiche Bürger dem Aufruf der Bibliotheksgesellschaft gefolgt, und hatten ihre Sachspenden in der Stadtbibliothek abgegeben. So kam ein riesiges Angebot an Büchern und Gesellschaftsspielen sowie Musik, Filmen und Hörbüchern aus allen Bereichen zusammen. Die wie gewohnt niedrigen Preise verlockten die erschienenen großen und kleinen Besucher dazu, sich mit interessantem Lesestoff und anderen Freizeitbegleitern einzudecken.
Ein erster Kassensturz gegen Ende der Veranstaltung machte deutlich, dass in diesem Jahr zum ersten Mal die Marke von 5000 Euro deutlich überschritten werden wird. Dieses Resultat überraschte selbst langjährige Mitorganisatoren. Die Einnahmen kommen, wie in jedem Jahr, in vollem Umfang den öffentlichen Bibliotheken in Stadt und Landkreis für außerplanmäßige Anschaffungen zugute.
Der Vorstand der Bibliotheksgesellschaft Celle dankt allen Unterstützern, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben:
- Der Stadtbibliothek Celle, die die Spendenannahme koordiniert hat und die den Ehrenamtlichen des Arbeitskreises die Möglichkeit geboten hat, die Sachspenden thematisch zu sortieren.
- Der Brauerei Betz, die zum wiederholten Mal die Tische und Bänke für die Präsentation der Bücher zur Verfügung gestellt hat, ebenso, wie der Feuerwehr Westercelle für die tatkräftige Unterstützung beim Abbau.
- Und natürlich den vielen ehrenamtlichen Helfern, die das überbordende Angebot auf dem Arno-Schmidt-Platz für die Allgemeinheit in Szene gesetzt haben.